Heimspiel für Andrea Jörg
Großer Musikpreis 2018 der Gabler-Stiftung vergeben

In Ludwigs Festspielhaus wurde die Allgäuer Sopranistin Andrea Jörg mit dem 10.000 € dotierten Großen Musikpreis der Gabler-Stiftung ausgezeichnet. Hier stand sie schon als 10-jährige bei „Ludwig II. – Sehnsucht nach dem Paradies“ als Otto mit einer Sologesangspartie auf der Bühne. Als Sophie von Bayern war sie bei Ludwig2 im August in Füssen zu sehen. Im Dezember macht sie einen weiteren Schritt und wird Ludwigs Kindermädchen Sybille Meilhaus singen, eine der weiblichen Hauptrollen des Erfolgsmusicals.

Die Gabler-Stiftung vergibt seit 18 Jahren Kulturförderpreise an besondere Persönlichkeiten, Einrichtungen und Vereine aus dem Allgäu. „170 Jahre Gabler“ waren denn auch vertreten, dazu zahlreiche Ehrengäste, darunter auch ehemalige Preisträger wie der Liedermacher Werner Specht und der Klarinettist Klaus Hampel. „Das Vermögen der Stiftung wurde in dieser Region erwirtschaftet und soll dahin auch wieder zurückfließen.“, erklärte Stefan Gabler, Vorsitzender der Stiftung. Für Paul Jakob, Bürgermeister der Stadt Füssen, „ein Beitrag unser Leben schöner zu machen.“ Auch Rita Maria Zinnecker, Landrätin des Landkreises Ostallgäu, dankte für das Engagement und die „Wertschätzung der heimischen Künstler“.

Der Große Musikpreis zählt zu den hochdotiertesten Preisen in ganz Schwaben. Für Andrea Jörg ein großer Glücksfall. Die 29-jährige wurde in Oberschwarzenberg in eine außergewöhnlich musikalische Familie hinein geboren. Hier wurde sie gefordert und gefördert, behielt aber durch die Mitarbeit im elterlichen Hof auch immer Bodenhaftung. Sie besuchte die Berufsfachschule für Musik Krumbach und studierte an der Hochschule für Musik in Würzburg und München, wo sie mit der Jahresbestnote abschloss. „Andrea Jörg macht alles auf höchstem Niveau.“, beschrieb sie Laudator und Komponist Kurt Gäbele, bei dessen Musical „Franziskus“ sie als 17-jährige brillierte.

Crossoverkünstlerin
„Ich liebe die Klassik,“ erklärt Andrea Jörg, „aber dann muss ich unbedingt wieder ein Musical singen. Ich brauche die Abwechslung.“ Bei der Preisverleihung gab sie einen Einblick in ihr reichhaltiges Repertoire und sang u.a. Lieder von Johannes Brahms, Franz Lehár, Leornard Bernstein, Andrew Lloyd Webber und riss das Publikum zu standing ovations hin.

Ihre Vielseitigkeit ermöglicht ihr Engagements wie zuletzt in der Frankfurter Kammeroper in der weiblichen Hauptrolle beim Bajazzo, im Herbst wird sie Liederabende bei den Tutzinger Brahms Tagen singen und eben ab Dezember wieder bei Ludwig2 in Füssen zu sehen sein. Und was macht die junge Künstlerin mit dem Preisgeld? „Ein E-Piano bräuchte ich, vielleicht eine neue Musikanlage und neue Konzertkleidung. Und sparen muss ich ja auch!“, erklärt die sympathische, bodenständige Sopranistin aus dem Allgäu lächelnd.

 

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